Fragen an Klaus Kehrwald | Klaus Kehrwald: Interieurs | Kehrwalds Malen | Galerie Hengesbach | Versuch über Kehrwald

Frage: In der Bildenden Kunst formieren sich immer Lager. Sie bewegen sich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Haben Sie keine Berührungsängste?

KK: Nein, überhaupt nicht. Mittlerweile nicht mehr, weil es immer eine Frage der Perspektive ist. Gegenstände können immer genau so gut abstrakt gesehen werden.Selbst in der gegenständlichen Malerei haben sich die Begrifflichkeiten längst vermischt. Das ist das Wesen der Malerei. Das, was gezeigt wird, ist es nicht wirklich, sondern ein Abbild. Siehe Magritte: Ceci n’est pas une pipe. - Das Darstellen einer Pfeife ist keine Pfeife. Insofern finde ich die Unterteilung Abstrakt – Gegenständlich unsinnig. Ich kann nichts mehr damit anfangen. Erstmal ist Malerei das Aufbringen von Pigmenten mit Bindemitteln auf einen Bildträger. Ein terminus technicus. Alles Weitere ist Ideologie.

Frage: Sind Sie Ideologe?

KK: Nein. Ich bin Maler!

Frage: Sie malen Kirchen. Sind Sie religiös?

KK: Eigentlich nicht. Im Prinzip nicht, aber Kunst ist eine besondere Form der Religiosität. Und Kirchen sind eine Form, um Inhalte zu transportieren. Ein Versuch sich mit Dingen wie Ewigkeit, Wahrhaftigkeit etc. vertraut zu machen und sich subjektive Möglichkeiten zu erschließen.

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